Die Feiertage

Als erstes wurde natürlich der Weihnachtsbaum geschmückt. Mr. S durfte ran ans schwere Gerät. Eigentlich wünscht er sich eine Axt, weil das so männlich ist. Aber bei diesen hoch modernen Christbaumständern ist die Axt gar nicht mehr von Nöten. Die Schere muss als "Axtersatz" herhalten. Ich gebe es zu, sie ist kein wirklicher Ersatz. Schnipp-schnapp, das Netz ist ab und nur noch ein paar Mal mit dem Fuß auf den Hebel treten und der Baum steht. Nur noch ein wenig justieren, dem Ingenieur ist ja nichts zu schwer. Da ist er nun in seiner vollen und geraden Pracht.

Jetzt geht's ans Schmücken. Das überlasse ich auch mal den Jungs. 

Ich packe die Kugeln und was sonst noch so an den Baum kommt aus den Pappkartons. Wühle in den Kästen, aber wo ist denn die Spitze.

Ich: Mr. S wo ist denn die Spitze?
Mr. S: Spitze? Wir haben keine Spitze?
Ich: Wie keine Spitze?
Mr. S: Wir hatten noch nie eine Spitze...
Ich: Kein Stern, kein Engel, keine Tülle????
Mr. S: Nein, haben wir nicht. Aber wir haben Vögel!

Fast ist der Baum fertig geschmückt. Die Kugeln sorgsam ausgewählt und aufgehängt. Da sagt Mr S Bruder einen folgenschweren Satz: Cool, dieses Jahr ist gar nichts kaputt gegangen. Ich: Nein, das hättest du jetzt nicht sagen dürfen!!! Mr. S: Ja, du hast gejinxt. Das Wort "Jinxen" muss sehr oft her halten, weil ich mir über die deutsche Übersetzung nicht so im Klaren bin. Kommt vielleicht auch dem Wort "Beschrien" nahe... Ich sollte auch Recht behalten. Wen es trifft, dürfte auch klar sein ;o)

Beim Schmücken habe ich mich sehr zurückgehalten. Die beiden Jungs haben es einfach zu süß zusammen gemacht. Dennoch eine Kugel wurde mir zum Verhängnis. Diese eine Kugel! Sie hing so schief und zu nah an einer anderen dran. Also ließ mich mein innerer "Monk" nicht in Ruhe. Ich muss sie umhängen. Und zack... Ja, mich hat das jinxen getroffen, was mit lauten Gelächter noch kommentiert wurde...

Ich habe dann die Lippen zusammengepresst und mich vom Baum fern gehalten. Ist ja auch ohne mich ganz schön geworden. ;o)